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Lothar Matthäus Kolumne über FC Bayern, Karl, BVB und Schlotterbeck

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Bayern gewinnt nicht gegen Schlusslicht Mainz, hat aber trotzdem einen größeren Vorsprung auf Platz zwei als vor dem 14. Spieltag. Lothar Matthäus schreibt in seiner Kolumne, warum die Münchner der Konkurrenz enteilen und Dortmund Punkte fehlen.

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Unterföhring, 15.12.2025

Der Sky Sport Experte erklärt, welche Optionen Bayern-Trainer Vincent Kompany hat, wenn bald auch Jamal Musiala wieder in die Mannschaft zurückkehrt. Und er vergleicht Dayot Upamecano mit Nico Schlotterbeck.


Bayern spielt 2:2 gegen Mainz. Es ist es das Verrückte und Schöne, dass Ergebnisse nicht vorhersehbar sind. Andererseits fehlt den Teams hinter den Bayern die Konstanz, um mit den Münchnern in einen wirklichen Wettbewerb um Platz eins treten zu können.


In Dortmund gab es vielleicht von außen etwas zu große Erwartungen, viele hatten auf einen Zweikampf zwischen dem BVB und dem FCB gehofft.


Wo Unruhe herrscht, fehlen am Ende Punkte

Ich hätte zwar nicht gedacht, dass die Dortmunder kurz vor Weihnachten knapp hinter Bayern stehen und um den Titel kämpfen können. Meiner Meinung nach ist der BVB dennoch in der Bundesliga im Soll, wenn man die aktuelle Saison mit dem vergangenen Jahr vergleicht.


Seit Niko Kovac auf der Bank sitzt, läuft es in die richtige Richtung. Natürlich hat Dortmund schon unterhaltsamer gespielt, aber in der Champions League haben sie mitreißende Spiele gezeigt. Man hat zwar letzte Woche zwei Punkte liegengelassen, aber so etwas ist anderen Mannschaften auch schon passiert.


In Dortmund sorgen aktuell persönliche Themen wie Nico Schlotterbeck, Karim Adeyemi oder Serhou Guirassy für Unruhe. Wo Unruhe herrscht, fehlen am Ende Punkte.


Schlotterbeck hat das Recht, sich kritisch zu äußern

Was Schlotterbecks Kritik nach dem Spiel gegen Bodö/Glimt betrifft: Wenn man mit Leistung und Einsatz vorangeht wie Schlotterbeck, hat der Spieler auch das Recht, sich kritisch zu äußern. So etwas hat es früher beim FC Bayern fast wöchentlich gegeben.


Meine Prognose war vor sechs Wochen schon, dass der FC Bayern am Ende der Saison 15 Punkte Vorsprung haben wird. Vielleicht werden es am Ende sogar noch mehr, vielleicht stabilisieren sich aber auch die anderen Mannschaften. In Leipzig und Leverkusen gab es große Umbrüche, bei beiden sind neue Trainer am Ruder. Das gilt es zu berücksichtigen.


Das ist das Schönste für Kompany

Bayerns Mannschaft ist eingespielt und Vincent Kompany kann, wenn die Langzeitverletzten zurück sind, bald wieder auf alle seine Stars zurückgreifen.


Harry Kane hat vor ein paar Monaten gemeint, der Kader sei zu klein. Ich habe damals schon gesagt, Bayern hat einen guten Kader. Kane kannte damals noch keinen Lennart Karl, aber ich wusste von Karl und von einigen anderen Spielern, die hinten dran stehen.


Für einen Trainer ist es das Schönste, einen breit aufgestellten Kader mit hoher Qualität zu haben. Jeder fühlt sich noch mehr in der Pflicht, noch mehr unter Druck. Die Spieler pushen sich gegenseitig, der Trainer muss entscheiden, mit ihnen sprechen und ihnen die Situation erklären.


Das wird ihm auch weiterhin gut gelingen

Interessant wird sein, wie Kompany diese spannende Aufgabe managed und wie er alle bei Laune hält. Er muss nicht nur mit der Mannschaft kommunizieren, sondern auch nach außen hin. Das ist ihm bisher gut gelungen, und das wird ihm auch weiterhin gut gelingen.


Egal, in welchem System: Bayern hat mehrere Optionen

Die Geschichte heißt nicht Karl und/oder Jamal Musiala. Der eine ist ein Zentrumsspieler, der andere kann über die Flügel kommen. Wenn Karl spielt, bleiben Olise oder Diaz mal draußen. Wenn Musiala pausiert, spielt Gnabry. Ähnliche Konstellationen gab es auch in der jüngeren Vergangenheit mit Coman, Sane, Gnabry, Musiala, Müller und Lewandowski oder später mit Kane.


Du brauchst als Trainer viele Optionen, und die besitzt Kompany. Ob im 4-2-3-1 oder im 4-1-4-1, je nachdem, welches System erforderlich ist. Ein Sechser, ein Achter oder mal ein Außenspieler rücken nach vorne - das ist heutzutage im Fußball sehr flexibel. So haben es die Bayern schon vor zwei Jahren gespielt und so spielen andere Mannschaften auch.


Wahrscheinlich wird sich auch mal wieder jemand verletzen, auch wenn ich das keiner Mannschaft wünsche, aber das gehört leider dazu. Ich hoffe nur, dass die Verletzungen bei Bayern nicht so ausfallen wie in der vergangenen Saison vor den wichtigen Halbfinalspielen gegen Inter Mailand, als Manu

Neuer, Musiala und Alphonso Davies und Upamecano fehlten.


Ich würde eher Upamecano als Schlotterbeck aufstellen

Upamecano hat sich bei Bayern weiterentwickelt, ähnlich wie Schlotterbeck in Dortmund. Beide sind Top-Innenverteidiger. Mein Eindruck ist, dass Upamecano noch ein bisschen schneller ist und dass er sehr stabil spielt. Schlotterbeck hatte zuletzt ein paar Patzer drin. Ich würde eher Upamecano als Schlotterbeck aufstellen, wenn es um eine Position ginge.


Nico wäre ein Bayern-Spieler, aber zurzeit sehe ich das Duo Upamecano und Jonathan Tah sehr, sehr stabil. Aus dem Spiel heraus stehen sie gut, bei Standardsituation haben die Bayern einige Gegentore bekommen. Bei Standards hatte Bayern in den vergangenen Monaten ein kleines Problemchen.


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