Fußball

Lothar Matthäus über Leverkusen, Bayern, Wirtz und Goretzka

Lothar Matthäus

Für den Sky Experten fällt der Ausfall von Florian Wirtz noch mehr ins Gewicht als auf Bayern-Seite das Fehlen von Manuel Neuer. Für Leon Goretzka findet der ehemalige Kapitän des FCB lobende Worte.

Lothar Matthäus
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Unterföhring, 10.03.2025

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München (Di., 21.00 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) erklärt Lothar Matthäus in seiner Kolumne, wie die Münchner in Leverkusen auftreten müssen.


Der Ausfall von Florian Wirtz ist ein bitterer Schlag für Bayer 04 Leverkusen.


Gerade jetzt, wo sie im Achtelfinale der Champions League das 0:3 aus dem Hinspiel umdrehen müssen, fehlt der Werkself ihr Kreativspieler schlechthin, der auch die anderen mitreißt. Ich wünsche Florian eine gute Genesung und hoffe, dass er schnellstmöglich zurückkommt.


Wirtz ist nicht 1:1 zu ersetzen, aber trotzdem wird Trainer Xabi Alonso nicht klagen, sondern er wird versuchen, eine Lösung zu finden. Er hat schnelle Spieler, und vielleicht wächst einer von ihnen über sich hinaus.


Leverkusen wird nicht Harakiri spielen


Ich gehe nicht davon aus, dass er Harakiri mit zwei oder drei Mittelstürmern und fünf Offensiven spielen lässt. Er wird es mit einer stabilen Restverteidigung so angehen, dass seine Mannschaft offensiv Akzente setzen kann.


Wenn die Leverkusener ihr dominantes Spiel hinbekommen, sich Chancen wie zuletzt im Bundesligaspiel herausarbeiten - und diese Chancen verwerten - können sie auch ohne Mittelstürmer Tore schießen. Wenn ein früher Treffer fällt oder es nach 60, 70 Minuten 2:0 steht, dann wird in Leverkusen richtig etwas los sein.


Bayern muss die Initiative ergreifen


Bayern München hat aus den bisherigen Duellen gegen Leverkusen in dieser Saison gelernt und ist gut vorbereitet. Die Mannschaft von Vincent Kompany darf nicht nur verteidigen, sondern muss selbst die Initiative ergreifen. Sie muss versuchen, das Spiel zu bestimmen und Leverkusen - wie im Hinspiel - zu Fehlern zu zwingen.


Sie müssen mit der gleichen Aggressivität wie am Mittwoch auf den Platz gehen. Mit dem Selbstbewusstsein, auch vorne zu attackieren und sich nicht in die eigene Hälfte zurückfallen lassen, wie zuletzt in der Bundesliga, als sie 90 Minuten unter Druck gesetzt wurden. Sie haben damals zwar ein 0:0 geholt, aber das Hinspiel vor einer Woche hat gezeigt, dass solche Spiele auch anders ausgehen können.


Rotation gegen Bochum: kein Vorwurf an Kompany


Bayern hat sich den 3:0-Sieg erarbeitet und verdient, aber ohne die Fehler und Geschenke der Leverkusener hätten sie vielleicht trotz ihrer klaren Überlegenheit nur 1:0 gewonnen. Sie sind also gewarnt.


Kompany hat beim 2:3 gegen Bochum kräftig rotiert, aber ich mache ihm keinen Vorwurf. Ich glaube, jeder andere Trainer hätte genauso gehandelt. Die Bayern haben Kräfte sparen können und der Abstand in der Tabelle ist gleich geblieben, weil Leverkusen auch verloren hat.


Bei allem Respekt vor Bochum - die Bayern hätten auch mit dieser Mannschaft gegen den VfL gewinnen müssen. Ich verstehe Kompany und Max Eberl, die sehr enttäuscht darüber waren, was ihre Mannschaft nach der 2:0-Führung abgeliefert hat. In Leverkusen wird aber eine andere Mannschaft spielen, es wird eine andere Qualität auf dem Platz stehen.


Neuers Ausfall ist eine Schwächung


Bayern muss kompakt verteidigen und so viel wie möglich vom Tor weghalten, aber sie werden es wahrscheinlich nicht schaffen, dass Jonas Urbig völlig beschäftigungslos bleibt. Ich will dem jungen Torwart gar nicht zu nahetreten. Er hat Talent, aber Manuel Neuerist aufgrund seiner Erfahrung und seiner Persönlichkeit nicht zu ersetzen.

Neuers Ausfall ist eine Schwächung, doch das wäre es auch, wenn Harry Kane, Jamal Musiala oder Joshua Kimmich fehlen würden.


Als Bayern-Fan kann man stolz auf Goretzka sein


Kimmich und Leon Goretzka waren in den vergangenen Jahren, bevor beide in der Kritik standen, die beste Doppel-Sechs, die sich ein Verein auf höchstem Niveau vorstellen kann.

Ich habe die Kritik an Goretzka nie verstanden und war immer auf seiner Seite. Ich habe schon häufig gesagt, dass er der Bundesligaspieler ist, der mir am nächsten kommt. Ich verfolge Leon seit zehn Jahren und er hat mich damals schon an den jungen Lothar erinnert. Box-to-box zu spielen, war auch immer mein Auftrag über die gesamte Karriere hinweg.


Ich freue mich für ihn und als Bayern-Fan kann man stolz auf Goretzka sein. Er wurde öffentlich abgeschoben, aber er hat weitergekämpft und sich durchgebissen. Das zeigt nicht nur, was er für ein Fußballer ist, sondern auch, was er für ein Mensch ist, welche Mentalität er mitbringt. Er hat jedem gezeigt, was für ein wichtiger Spieler er für Bayern sein kann. Nicht nur in dieser Saison, auch in der Zukunft.


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