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Lothar Matthäus über FC Bayerns Meisterschaft, Kompany, Eberl und Kaderplanung

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Lothar Matthäus spricht in seiner Kolumne über die Meisterschaft des FC Bayern, die Arbeit von Trainer Vincent Kompany und die jüngsten Äußerungen von Sportvorstand Max Eberl.

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Unterföhring, 06.05.2025

Der Sky Experte bewertet die Saison der Münchner und nennt die wichtigsten Baustellen im Kader des Rekordmeisters.


Ich gratuliere dem FC Bayern zur verdienten Meisterschaft! Für die Bundesliga würde ich als Schulnote eine 1 bis 2 geben, insgesamt gesehen war die Saison aus meiner Sicht aber nur befriedigend, weil das Abschneiden in den Pokalwettbewerben zu wenig war. Aus dem DFB-Pokal ist man zwar unverdient gegen Leverkusen ausgeschieden und in der Champions League war man im Viertelfinale gegen Inter Mailand die bessere Mannschaft, aber die Leistungen in der Ligaphase waren nicht überragend.


Kompany hat Erfolg und Freude zurückgebracht

Vincent Kompany hat gute Arbeit geleistet, dafür die Note 2. Er hat den Erfolg und die Freude zurück in die Mannschaft gebracht. Allerdings hatte auch er seinen Anteil an einigen schwachen Auftritten in der Königsklasse. Max Eberl kommt schlechter weg als der Trainer. Michael Olise war ein sehr guter Einkauf, aber nicht alle seine Transfers haben gezündet.


Eberl hat mit Äußerungen für Unruhe gesorgt

In der Bewertung von Eberl geht es nicht nur um das Sportliche, sondern auch darum, wie er als Sportvorstand den Verein nach außen hin repräsentiert. Seine Aussagen über Leroy Sane am Samstag und über Thomas Müller im Januar haben nach außen für große Verwirrung und im Verein für Unruhe gesorgt. Aufgrund dieser Äußerungen bekommt Eberl insgesamt eine 3 minus. Man kann Max aber nicht für all das verantwortlich machen, was in den vergangenen Jahren falsch gelaufen ist. Er musste Fehler seiner Vorgänger auslöffeln, die einige Spieler mit teuren und langfristigen Verträgen ausgestattet hatten. Die Vertragsverlängerungen mit Jamal Musiala,Alphonso DaviesundJoshua Kimmich haben sehr viel Geld gekostet. Der FC Bayern wollte nicht die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit begehen, als man wichtige Spieler wie Kroos und Alaba ablösefrei ziehen lassen musste.


Sane in seinen Leistungen nicht konstant genug

In diesem Sommer läuft der Vertrag von Sane aus. Wenn man weiß, was Spieler wie Sane oder auch ein Julian Brandt in Dortmund leisten können, muss man sie eigentlich behalten. Wenn man aber sieht, wie inkonstant sie diese Leistungen bringen, muss man ihnen vielleicht sagen: "Wir brauchen Spieler, auf die man sich das ganze Jahr über verlassen kann und nicht nur in einem Drittel der Spiele." Auch Serge Gnabry und Kingsley Coman sind schon lange im Verein, beide sind verletzungsanfällig. Der Offensive würde frischer Wind guttun. Frischer Wind, wie ihn Olise gebracht hat, der mit seinen 21 Jahren schon gut performt und auch noch Potenzial nach oben hat. Bayern hat den stärksten Kader der Bundesliga, doch im Angriff fehlt der zweite Strafraumspieler hinter Harry Kane - und auch in der Defensive hat vieles nicht funktioniert.


Wichtigste Baustelle ist die Defensive

Haben Dayot UpamecanoMinjae Kim und Hiroki Ito so gespielt, dass man als Bayern München weiß: 'Auf die können wir uns verlassen und mit denen können wir die Champions League gewinnen?'. Im vergangenen Jahr hätte man Jonathan Tah verpflichten können. Aber damals war den Bayern die Ablösesumme zu hoch. Jetzt bietet sich die Chance erneut. Tah ist ein Spieler, der in der Vierer- und Dreierkette zu den Besten in Deutschland gehört. Uli Hoeneß hat den Wunsch, Florian Wirtz aus Leverkusen zu holen und ihn zusammen mit Musiala beim FC Bayern zu haben. Aber was wäre, wenn dann kein Geld mehr da wäre für Baustellen, die man vielleicht dringender schließen müsste? Bayerns wichtigste Baustelle ist die Defensive, einschließlich der Torwartposition. Manuel Neuer ist 39, seine Verletzungen und Ausfälle häufen sich. Jonas Urbig hat bisher ordentlich gehalten und auch in großen Spielen gezeigt, dass er es kann. Aber er ist noch jung und muss erst noch in die Rolle als Nummer 1 hineinwachsen. Dafür braucht er viele Spiele, nicht nur ab und zu ein paar Einsätze.


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